Analyse

Palliativversorgung und Sterbehilfe aus Bevölkerungssicht – 2014

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse "Palliativversorgung und Sterbehilfe aus Bevölkerungssicht – 2014". Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Die Lebenserwartung der deutschen Bevölkerung steigt. Damit einher geht die Frage, wie die letzte Lebensphase und das Sterben in Würde gestaltet werden können. Palliativversorgung hat zum Ziel, das Leiden zu lindern und eine höchstmögliche Lebensqualität für die Betroffenen zu ermöglichen. Das Wissen über Angebote und Möglichkeiten, insbesondere der Palliativmedizin und -pflege, scheint aber wenig verbreitet.

Die Informiertheit zur Palliativversorgung hat auch Auswirkungen auf die Meinungen und Haltungen zu den Themen Beihilfe zum Suizid und Sterbehilfe. Fragestellungen zu diesen Themen und deren Rechtslage sind immer wieder Gegenstand öffentlicher Diskussionen.

Bevölkerungsumfrage

Mit dieser Studie werden Meinungen und Informationsbedarfe der Bevölkerung zu den Themenbereichen Palliativversorgung und Sterbehilfe aufgezeigt.

Befragt wurden über 1.000 Personen über 18 Jahren in Deutschland.

Die Meisten waren zum Befragungszeitpunkt nicht akut mit den abgefragten Situationen konfrontiert. Es muss also beachtet werden, dass sich geäußerte Meinungen und Haltungen zu den abgefragten Aspekten durch konkrete Erfahrungen verändern können, z. B. durch persönliche Betroffenheit von einer schweren Krankheit.

Sterbehilfe

Drei Viertel der Befragten fühlten sich zu den Themen Palliativversorgung und Sterbehilfe nicht ausreichend informiert. Trotz dieses Informationsdefizits sprach sich ein Großteil für das Recht auf Beihilfe zur Selbsttötung von Menschen aus, die an einer unheilbar schweren Krankheit leiden.

Mehrheit fühlt sich schlecht informiert

Einige wichtige Ergebnisse der Studie sind:

Informiertheit zum Thema und Einschätzung des Nutzens der Palliativversorgung

  • 72 Prozent fühlten sich zu Möglichkeiten der Palliativversorgung weniger gut oder überhaupt nicht informiert.
  • 65 Prozent glaubten, dass durch Palliativversorgung der Wunsch Schwerstkranker, zu sterben, gemindert werden kann.
  • Besonders hoch wurde dieser Nutzen von Personen bewertet, die beruflich oder privat Erfahrung mit der Pflege oder dem Sterben eines Menschen gemacht hatten.

Informiertheit und Meinung zum Thema Sterbehilfe

  • 74 Prozent fühlten sich überhaupt nicht gut oder weniger gut über das Thema Sterbehilfe informiert.
  • 77 Prozent sprachen sich dennoch für ein Recht auf Beihilfe zur Selbsttötung für Menschen aus, die an einer schweren unheilbaren Krankheit leiden.
  • 74 Prozent waren der Meinung, Ärzte sollten nicht verpflichtet sein, sondern die Entscheidung bzgl. der Beihilfe zur Selbsttötung nach ihrem Gewissen treffen können.

Auswirkungen eines Rechts auf Beihilfe zur Selbsttötung

  • Insgesamt glaubten 36 Prozent, dass sich schwerstkranke oder pflegebedürftige Menschen durch ein Recht auf Beihilfe zur Selbsttötung eher gedrängt fühlen könnten, dieses Recht auch in Anspruch zu nehmen.
  • Von den Befragten, die ein Recht auf Beihilfe zur Selbsttötung befürworteten, glaubten dies auch 31 Prozent.
  • 40 Prozent waren der Meinung, dass Organisationen und Vereine, die eine Beihilfe zur Selbsttötung anbieten, ein eigenes Interesse haben, dass ihr Angebot genutzt wird.

Mehr Informationen

Stand: September 2014

Autoren in alphabetischer Reihenfolge:
Simon Eggert, ZQP
Daniela Sulmann, ZQP

Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de

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