Analyse

Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus Bevölkerungssicht – 2015

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse "Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus Bevölkerungssicht – 2015". Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Immer mehr Berufstätige stehen vor der Herausforderung, ihre Erwerbstätigkeit mit der häuslichen Pflege eines Angehörigen zu vereinbaren. Entsprechend ist es eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe, pflegenden Angehörigen die Vereinbarung von Pflege und Beruf zu ermöglichen.

Organisationen, die Arbeitnehmer beschäftigen, sind wiederum darauf angewiesen, Fachkräfte – vor allem gut eingearbeitete Mitarbeiter – zu binden. Die Bedeutung, in der Personalpolitik die Bedarfslagen von pflegenden Angehörigen besser zu berücksichtigen, sollte also auch aus diesem Grund wachsen. Die Datenlage zum Unterstützungsbedarf der Beschäftigten und auch der Arbeitgeber ist allerdings momentan noch lückenhaft.

Bevölkerungsumfrage

Um Hinweise zu gewinnen, wie die Menschen in Deutschland die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege und deren Stellenwert einschätzen, hat das ZQP eine Bevölkerungsumfrage durchgeführt.

Befragt wurden über 2.000 Personen in Deutschland ab 18 Jahren. Inhaltliche Schwerpunkte der Befragung waren die Meinung zur Situation und den Bedarfslagen von pflegenden Angehörigen im Erwerbsleben sowie damit zusammenhängende Schwierigkeiten und Ängste. Zudem wurden Verbesserungswünsche zur aktuellen Gesetzeslage und weitere Unterstützungsbedürfnissen von pflegenden Angehörigen im Erwerbsleben erfasst.

Pflegende Angehörige im Erwerbsleben

Die Mehrheit der Befragten schätzt die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als schlecht ein. Dabei schätzen die Befragten, die persönliche Erfahrungen mit der Pflege bzw. Kontakt zu pflegenden Angehörigen haben, die Situation kritischer ein als diejenigen ohne solche Erfahrungen.

Mehrheit beurteilt Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als schlecht

Einige wichtige Ergebnisse der Studie sind:

Zur aktuellen Situation der Vereinbarkeit von Beruf und Pflege

  • 12 Prozent der erwerbstätigen Befragten hatten bereits eigene Pflegeerfahrung gesammelt.
  • 49 Prozent hatten bislang weder selbst gepflegt, noch Kontakt zu pflegenden Angehörigen in ihrem Umfeld.
  • 82 Prozent der Befragten mit eigener Pflegeerfahrung beurteilten die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege als schlecht.
  • 64 Prozent nannten die Sorge um den Arbeitsplatz als hauptsächlichen Grund, die Pflegesituation am Arbeitsplatz nicht mitzuteilen.

Bedeutung der Erwerbstätigkeit bei Pflege eines Angehörigen

  • 94 Prozent hielten es für (sehr) wichtig, erwerbstätig zu bleiben, wenn man einen Angehörigen pflegt.
  • 86 Prozent nannten finanzielle Gründe als besonders wichtig oder sogar ausschlaggebend für die Entscheidung, erwerbstätig zu bleiben.
  • 63 Prozent waren der Meinung, die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege sollte für Unternehmen (sehr) wichtig sein.

Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit

  • 95 Prozent sprachen sich für einen Rechtsanspruch auf eine kostenlose Beratung für pflegende Angehörige zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege aus.
  • 39 Prozent der Befragten sahen grundlegende Unterschiede zwischen pflegenden Angehörigen und Eltern eines minderjährigen Kindes in der familienfreundlichen Personalpolitik von Unternehmen.

Mehr Informationen

Stand: Dezember 2014

Autoren in alphabetischer Reihenfolge:
Dr. Dörte Naumann, ZQP
Dr. Christian Teubner, ZQP

Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de

Mehr Informationen zum Thema, zum Beispiel Interviews und Analysen, finden Sie auch in unserem ZQP-Themenreport Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Das Buch können Sie kostenfrei als PDF-Datei herunterladen.

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