Report

Freiwilliges Engagement im pflegerischen Versorgungsmix

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung des Reports "Freiwilliges Engagement im pflegerischen Versorgungsmix". Den vollständigen Report können Sie kostenfrei herunterladen.

Mit der demografischen Entwicklung und dem steigendem Fachkräftemangel in der Pflege wird die Frage immer wichtiger, wie die Versorgung pflegebedürftiger Menschen weiterhin gesichert werden kann. Zurzeit wird ein Großteil der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt, meist von pflegenden Angehörigen.

Doch zukünftig werden sich immer weniger pflegebedürftige Menschen – ausschließlich – auf ihre Familie verlassen können. Ein individueller „Versorgungsmix“ kann den Pflegebedürftigen ermöglichen, so weit wie möglich den gewohnten Alltag fortzusetzen. Gemeinwohlorientiertem und ehrenamtlichem Engagement kommt dabei eine wichtige Rolle zu.

Bevölkerungsumfrage

Um Hinweise zu gewinnen, wie attraktiv die Menschen in Deutschland das Engagementfeld Pflege einschätzen, hat das ZQP 2013 eine Bevölkerungsumfrage durchgeführt.

Befragt wurden über 1.000 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Erfragt wurde unter anderem, welche Potenziale die Bevölkerung sieht und was aus ihrer Sicht getan werden müsste, um die Engagementquoten in diesem Feld zu stärken.

Mehrheit für Stärkung des Ehrenamtes in der Pflege

  • 28 Prozent der Befragten bewerteten das Engagementfeld Pflege als attraktiv. Davon würden 38 Prozent die häusliche und 27 Prozent die stationäre Pflege bevorzugen, 31 Prozent hätten keine Präferenz.
  • Als reizvolle Motive für ein Engagement in der Pflege wurden u. a. Erfahrungen machen (69 Prozent), Sinnstiftung (68 Prozent) und neue Kontakte (51 Prozent) genannt.
  • Die Konfrontation mit Krankheit und Tod (71 Prozent) oder physische Belastungen (59 Prozent) werteten Befragte als Gründe gegen ein Engagement in diesem Bereich.
  • Mit 71 Prozent befürwortete die klare Mehrheit der Befragten die Stärkung des freiwilligen Engagements in der Pflege.
  • Wichtige Aufgabenfelder für Freiwillige waren aus ihrer Sicht die Alltagsbegleitung (80 Prozent), Freizeitaktivitäten (79 Prozent) und soziale Integration (59 Prozent).
  • Für den Ausbau des Engagements hielten die Befragten folgende Aspekte für nötig: feste Ansprechpartner (50 Prozent) und eine Anerkennungs- und Wertschätzungskultur (50 Prozent) sowie finanzielle Aufwandsentschädigungen (49 Prozent) und Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote (49 Prozent).

Ehrenamtliches Engagement in der Pflege

Um Potentiale im Engagementfeld Pflege systematisch auszubauen und Freiwillige zu gewinnen sowie längerfristig zu binden, müssen geeignete Rahmenbedingungen geboten werden. Diese müssen seitens der Politik und Pflegeorganisationen geschaffen werden. Dazu gehören feste Ansprechpartner, eine authentische Wertschätzungskultur sowie Qualifizierungs-, Beratungs- und Vernetzungsangebote. Die Einbindung von Freiwilligen in Pflegeorganisationen muss von Führungskräften gesteuert werden.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, wie professionelle Pflegekräfte, pflegende Angehörige und freiwillig Engagierte bestmöglich kooperieren und sich ergänzen können. Potentiale für Freiwillige in der Pflege liegen vor allem in der Alltagsbegleitung, der Unterstützung der gesellschaftlichen Teilhabe und dem Erhalt der Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen. Ehrenamtliches Engagement in der Pflege kann und soll keine Lücken in der fachpflegerischen Versorgung schließen, sondern pflegebedürftige Menschen dabei unterstützen, ihr Leben und ihre gesellschaftliche Teilhabe so zu gestalten, wie sie es sich wünschen.

Mehr Informationen

Mehr Informationen finden Sie im ZQP-Report „Freiwilliges Engagement im pflegerischen Versorgungsmix“. Der Report bietet eine differenzierte, wissenschaftsbasierte Analyse der aktuellen Bedeutung und der zukünftigen Potenziale des Ehrenamts in der Pflege. Neben Beiträgen von Experten enthält der Report Daten aus Befragungen unter kommunalen Sozialplanern sowie eine Sonderauswertung des Freiwilligensurveys.

Autoren und Interviewpartner in dem Report in alphabetischer Reihenfolge:

Gerhard Kiechle, Bürgermeister a. D., Eichstetten
Prof. Dr. Thomas Klie, Evangelische Hochschule Freiburg
Prof. Dr. Dörte Naumann, Hochschule Darmstadt (ehemals ZQP)
Uwe J. Schacher, Institut für Soziale Infrastruktur
Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, ehem. DRK-Vizepräsidentin
Dr. Julia Simonsen, Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA)
Michael Szymczak, Kirchliche Sozialstation Nördlicher Breisgau

Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de

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