Naturheilmittel in der Pflege

Bestimmte Naturheilmittel sind zum Einsatz in der Pflege geeignet. Diese können zum Beispiel das Wohlbefinden fördern, Beschwerden lindern oder die Heilung unterstützen. Dabei ist die richtige Anwendung entscheidend. Denn Naturheilmittel können auch schaden.

Was sind Naturheilmittel?

Naturheilmittel sind zum Beispiel Waschungen, Einreibungen, Wickel, Auflagen oder Tees. Dabei werden die Wirkungen von Wasser, Luft, Ernährung, Bewegung, Wärme, Kälte, Licht und Heilpflanzen genutzt. Durch gezielte Reize soll die Selbstheilung angeregt werden.

Der Einsatz von Naturheilmitteln beruht oftmals auf Erfahrungen. Über die Wirkmechanismen vieler Mittel und Anwendungen liegen aber auch wissenschaftlich fundierte Informationen vor.

Der Begriff Naturheilmittel ist nicht allgemeingültig definiert. Zuweilen werden auch energetische oder spirituell-esoterische Verfahren hinzugezählt, etwa die Bachblütentherapie, die Edelsteintherapie oder die Homöopathie. Wirkung und Folgen ihrer Anwendung sind jedoch unklar und wissenschaftlich nicht belegt. Ihnen liegen keine wissenschaftlichen Theorien zugrunde.

Wobei können Naturheilmittel in der Pflege helfen?

Richtig angewendet können bestimmte Naturheilmittel helfen, gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Manche fördern das Wohlbefinden, lindern erkrankungsbedingte Symptome oder tragen zur Heilung bei. Sie können konventionelle Medikamente ergänzen oder teilweise verzichtbar machen.

Mittel aus Heilpflanzen, Einreibungen, Wickel und Auflagen können Beschwerden wie Husten oder Blähungen lindern. Physikalische Anwendungen mit Kälte oder Wärme, Güsse und Massagen regen den Stoffwechsel, das Immunsystem oder das Herz-Kreislauf-System an. Sie helfen zum Beispiel bei Frieren oder Schmerzen. Bei der Aromapflege werden ätherische Öle genutzt, um das Wohlbefinden zu verbessern, etwa bei Übelkeit oder Schlafproblemen.

Zudem wird der pflegebedürftigen Person besondere Zuwendung und Aufmerksamkeit entgegengebracht. Das kann zur Entspannung und zum Wohlbefinden beitragen und die Beziehung zwischen pflegenden und pflegebedürftigen Menschen stärken.

Was ist bei der Anwendung von Naturheilmitteln zu beachten?

Zur Anwendung von Naturheilmitteln sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Gesundheitliche Probleme pflegebedürftiger Menschen sollten grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden.

Selbstverantwortlich sollten Naturheilmittel ausschließlich zur Vorbeugung und bei leichten Beschwerden angewendet werden.

Denn bei bestimmten Beschwerden oder Krankheiten können Naturheilmittel schaden. Wadenwickel dürfen zum Beispiel bei kalten Händen oder Füßen, Frieren, Schüttelfrost sowie Harnwegsinfekten nicht angewendet werden. Auch unerwünschte Wechselwirkungen mit Medikamenten sind möglich. Das gilt insbesondere für pflanzliche Arzneimittel. Außerdem können Naturheilmittel unverträglich sein oder Allergien auslösen. Beispielsweise darf Weidenrinde und Mädesüß bei einer Allergie auf Salicylate nicht zum Einsatz kommen.

Bei der Anwendung von Wickeln, Güssen und Bädern sind zudem Ruhezeiten und Pausen zu beachten. Auch dazu sollte fachlicher Rat eingeholt werden, etwa bei Pflegefachpersonen und in der Apotheke.

Schwere Krankheiten und akute lebensbedrohliche Zustände erfordern immer sofortige medizinische Behandlung.

Weitere Informationen

Stiftung Gesundheitswissen (SGW): Pflanzliche Arzneimittel: Nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen

Material zum Thema

Der ZQP-Ratgeber Naturheilmittel beschreibt, wie Naturheilmittel in der Pflege richtig angewendet werden können. Er gibt unter anderem Hinweise zu Appetitmangel, trockener Haut, Schmerzen, Husten und Fieber. Es werden Mittel und Anwendungen empfohlen, zu denen – zusätzlich zu Praxiserfahrungen – wissenschaftlich fundierte Informationen über die Wirkweisen vorliegen. Zudem wird erläutert, welche Risiken es gibt und wann beziehungsweise wie man Naturheilmittel nicht einsetzen sollte.

Titelseite der Broschüre „Naturheilmittel – Praxistipps für den Pflegealltag“

Ratgeber

Naturheilmittel – Praxistipps für den Pflegealltag

Zuletzt aktualisiert: 30.11.2019 Nächste Aktualisierung: 30.04.2024