Analyse

Prävention von Gesundheitsproblemen mit einem Fokus auf häuslicher Pflege – 2018

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse Prävention von Gesundheitsproblemen mit einem Fokus auf häuslicher Pflege – 2018. Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Prävention in der Pflege trägt dazu bei, gesundheitlichen Problemen bei pflegebedürftigen Menschen und Pflegenden vorzubeugen, ihre Gesundheit zu schützen und gesundheitliche Risiken zu verringern.

Diese ZQP-Analyse untersucht das allgemeine Interesse an Prävention in der Bevölkerung sowie die Motivation für ein positives Gesundheitsverhalten. Pflegende Angehörige unter den Studienteilnehmenden wurden zudem befragt, ob sie zu vorbeugenden Maßnahmen in der Pflege bei ihrem Angehörigen oder bei sich selbst beraten worden waren und inwieweit solche Beratungen – soweit erfolgt – ihr Gesundheitsverhalten im Alltag beeinflusst haben.

Ziel war es, einen Einblick in die Wahrnehmungen und Einstellungen der Bevölkerung zum Thema Prävention und Gesundheitsförderung zu gewinnen.

Inhalte der Befragung waren unter anderem:

  • allgemeines Informationsinteresse zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen
  • Motivation zum Gesundheitsverhalten
  • Nutzung technischer Unterstützung

Es wurden 1.042 zufällig ausgewählte Personen in Deutschland ab 50 Jahren befragt. 434 von ihnen pflegten eine nahestehende Person oder hatten dies früher getan. Die Gesamtstichprobe ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 50 Jahren in Deutschland.

Prävention von Gesundheitsproblemen

Die Vorbeugung von gesundheitlichen Problemen kommt in der häuslichen Pflege offenbar zu kurz: Nach den Befragungsergebnissen fehlt es vor allem an gezielter Beratung und Zeit zur Umsetzung. So setzte ein Großteil derjenigen, die zu diesem Thema informiert wurden, die empfohlenen Maßnahmen nur teilweise oder gar nicht um.

 

 

Zentrale Ergebnisse

  • 72 Prozent der Befragten gaben an, ein sehr/eher großes Interesse an Informationen über die Vorbeugung von Gesundheitsproblemen zu haben.
  • Das Interesse war bei den pflegenden Angehörigen insgesamt etwas höher (75 Prozent) als bei den Nicht-Pflegenden (69 Prozent).
  • Als Ansporn für einen sorgsameren Umgang mit der eigenen Gesundheit, wurden aufkommende Gesundheitsprobleme (43 Prozent), gemeinsam mit jemand anderem etwas für die Gesundheit zu tun (39 Prozent) und mehr Zeit (29 Prozent) angegeben.
  • 24 Prozent gaben gab an, schon einmal von angesprochen worden zu sein, mehr für ihre Gesundheit zu tun, zum Beispiel von einer Ärztin, einem Arzt, einer Physiotherapeutin oder einem Physiotherapeuten.
  • 71 Prozent von ihnen setzten diese Empfehlungen dann nach eigenem Empfinden um.
  • Technische Hilfsmittel zur Überwachung und Verbesserung des eigenen Gesundheitszustandes (z. B. eine Gesundheits-App), wurden von 87 Prozent der Befragten nicht genutzt.
  • 46 Prozent der pflegenden Angehörigen gaben an, über Maßnahmen zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen der pflegebedürftigen Person informiert und beraten worden zu sein.
  • 50 Prozent hatten ihren Angaben zufolge dazu keine Beratung von einem Pflegedienst oder einer Pflegeberatung erhalten.
  • Von denjenigen, die sich an eine Beratung erinnerten, meinten 32 Prozent, dass sie die in den Beratungsgesprächen empfohlenen Maßnahmen teilweise oder nicht umgesetzt hatten.
  • Vor allem Zeitmangel (22 Prozent) und Unsicherheit über die Durchführung (18 Prozent) wurden als Hinderungsgründe genannt.
  • 73 Prozent der pflegenden Angehörigen hatten keine Beratung von einem Pflegedienst oder einer Pflegeberatung erhalten, wie sie eigenen gesundheitlichen Problemen im Kontext der Pflegesituation vorbeugen könnten.
  • 53 Prozent der Befragten, die sich an ein Beratungsgespräch erinnerten, sagten, dass sie die angesprochenen Maßnahmen nur teilweise oder gar nicht umgesetzt haben. Als häufigster Grund wurde fehlende Zeit genannt (34 Prozent).

 

Veröffentlichung dieser Studie: Januar 2018
Autorin und Autoren dieser Studie: Dr. Simon Eggert, ZQP | Nadja Möhr, ZQP | Daniela Sulmann, ZQP