Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse "Pflegende Angehörige in der COVID-19-Krise". Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.
Die Ausbreitung des Corona-Virus SARS-CoV-2 und von COVID-19 haben auch erhebliche Folgen für die Versorgung pflegebedürftiger Menschen. In Deutschland werden drei Viertel der über drei Millionen pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt, viele von ihnen durch ihre Angehörigen. Ohne ihren Einsatz wäre die Versorgung nicht zu bewältigen. Insgesamt pflegen etwa 4,7 Millionen Menschen in Deutschland einen Angehörigen.
Bereits vor der Corona-Pandemie waren pflegende Angehörige physisch und vor allem psychisch teilweise stark belastet. Die oft sehr aufwendige häusliche Pflege kann viel Kraft kosten und mitunter zu Konflikten führen – gerade auch bei der Betreuung von Menschen mit Demenz. Eine ZQP-Befragung von pflegenden Angehörigen zeigt nun, dass viele Angehörige in der Pandemie mit belastenden Gefühlen und Konflikten kämpfen. Außerdem stehen viele Angehörige vor der zusätzlich erschwerten Aufgabe, Beruf und Pflege miteinander zu vereinbaren.
Die Corona-Pandemie fordert pflegenden Angehörigen nun zusätzlich immens viel ab. Um sie zukünftig besser unterstützen zu können, sind Erkenntnisse zu Herausforderungen und Belastungen, die sie im Zuge der aktuellen Situation erleben, äußerst wichtig. Das ZQP hat dazu zum einen das Angebot Krisenerfahrung teilen initiiert. Um zu untersuchen, welchen Einfluss die Corona-Pandemie auf pflegende Angehörige und die häusliche Pflegesituation hat, haben das ZQP und die Charité – Universitätsmedizin Berlin im Frühjahr 2020 eine quantitative Untersuchung durchgeführt.
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) hat gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin in einer Studie untersucht, welchen Einfluss die SARS-CoV-2-Pandemie bisher auf pflegende Angehörige und die häusliche Pflegesituation hat. Dafür wurden bundesweit 1.000 pflegende Angehörige zwischen 40 und 85 Jahren in Deutschland befragt, die seit mindestens sechs Monaten regelmäßig eine pflegebedürftige Person über 60 Jahre versorgen.
Die Pandemie stellt pflegende Angehörige vor große Herausforderungen. Rund ein Drittel der pflegenden Angehörigen erlebt eine Verschlechterung der Pflegesituation. 24 Prozent sind besorgt, die Pflege in der aktuellen Lage nicht mehr zu schaffen. Besonders belastend ist die Situation für Angehörige von Menschen mit Demenz. Und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege gestaltet sich teilweise schwieriger.
Einige wichtige Ergebnisse der Studie sind:
Informationen zur COVID-19-Pandemie für professionell Pflegende gibt es auf unserer ZQP-Informationsseite. Auf dem ZQP-Portal Prävention in der Pflege haben wir Informationen für pflegende Angehörige zusammengestellt.
Stand: 30. Juni 2020
Autoren:
Simon Eggert*, ZQP
Dr. Christian Teubner, ZQP
Dr. Andrea Budnick, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Paul Gellert, Charité – Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, Charité – Universitätsmedizin Berlin
*Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de
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