Projekt

Sexualisierte Gewalt in der stationären Langzeitpflege

Über das Projekt

Sexuelle oder sexualisierte Gewalt gegen Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen für vorwiegend ältere Menschen ist ein bisher wenig erforschtes Thema in Deutschland. Bekannt ist unter anderem, dass die in Pflegeheimen lebenden Menschen verschiedenen Erscheinungsformen entsprechender Gewalt von unterschiedlicher Seite ausgesetzt sein können. Belastbare Zahlen zur Häufigkeit solcher Gewaltvorkommnisse liegen bisher nicht vor; es ist aber davon auszugehen, dass die Dunkelziffer im Vergleich zu bekannt gewordenen Vorfällen beträchtlich ist. Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeheimen können sexuellen oder sexualisierten Übergriffen ausgesetzt sein.

Einrichtungen der stationären Langzeitpflege und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt insbesondere eine erhebliche Verantwortung in Bezug auf die Prävention von sexueller oder sexualisierter Gewalt im Kontext der Pflegesituation zu.

Vor diesem Hintergrund führten das ZQP und die Deutsche Hochschule der Polizei (DHPol) das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Projekt SeGEL – Sexuelle/Sexualisierte Gewalt in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege in Deutschland – durch. Ziel war es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Phänomen sexueller oder sexualisierter Gewalt gegen Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen, aber auch zu Aspekten sexueller oder sexualisierter Gewalt gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in entsprechenden Organisationen zu erweitern sowie Arbeitsmaterialien für Aus- und Fortbildung von professionell Pflegenden zum Thema Prävention sexualisierter Gewalt gegen Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeeinrichtungen zu entwickeln.

Hierbei wurden systematische Literaturrecherchen sowie qualitative Interviews mit Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen und entsprechende Experteninterviews realisiert. Zudem wurden staatsanwaltschaftliche Verfahrensakten analysiert und eine deutschlandweite quantitative Befragung von Leitungspersonen stationärer Einrichtungen durchgeführt. Darauf aufbauend wurde das Arbeitsmaterial erstellt und anschließend erprobt.

Projektdetails:

Status: Abgeschlossen
Partner: Prof. Dr. Thomas Görgen, Deutsche Hochschule der Polizei
Förderung: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend