Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse "Sicherheitskultur in der ambulanten Pflege". Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.
In Deutschland werden drei Viertel der über drei Millionen pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt. Dazu tragen in vielen Fällen die deutschlandweit etwa 14.000 ambulanten Dienste mit über 390.000 Mitarbeitenden bei. Die Aufgaben ambulanter Pflegedienste umfassen dabei unter anderem körperbezogene Pflegemaßnahmen wie Körperpflege und Ernährung, pflegerische Betreuungsmaßnahmen, z. B. Hilfe bei der Orientierung, aber auch häusliche Krankenpflege als Leistung der Krankenversicherung, zum Beispiel Medikamentengabe, Verbandswechsel und Injektionen.
Die Sicherheit von Klienten in der ambulanten Pflege ist ein wichtiger Aspekt der Versorgung. Die Themen Sicherheit und Sicherheitskultur stellen Pflegedienste praktisch aber vor große Herausforderungen. In nahezu allen pflegerischen Bereichen kann es zu unerwünschten Ereignissen und Fehlern kommen.
Um die Patientensicherheit zu gewährleisten und zu verbessern, ist es hoch bedeutsam, (beinahe) Fehler zu dokumentieren, zu analysieren und daraus zu lernen. Entscheidend dabei ist nicht nur, dass unerwünschte Ereignisse und Fehler überhaupt dokumentiert werden, sondern auch wie dies erfolgt.
Aus wissenschaftlicher Sicht ist in Deutschland zu Sicherheitskultur und zum Sicherheitsmanagement – zum Beispiel zum Umgang mit unerwünschten Ereignissen und Fehlern – in ambulanten Pflegediensten noch zu wenig bekannt.
Um neue Hinweise zu Sicherheitskultur und zum Sicherheitsmanagement in ambulanten Pflegediensten in Deutschland zu gewinnen, hat das ZQP eine repräsentative Befragung in solchen Diensten durchgeführt. Dazu wurden Pflegedienstleitungen, stellvertretende Pflegedienstleitungen und Qualitätsbeauftragte in 535 Diensten in telefonischen Interviews (CATI) befragt.
Die Befragung wurde vor der COVID-19-Pandemie durchgeführt. In der aktuellen Krise können sich Probleme im Bereich der Patientensicherheit in den ambulanten Diensten zum Beispiel verlagern oder verschärfen. Dies sollte im Rahmen zukünftiger Untersuchungen detaillierter geklärt werden.
Ein wichtiges Ergebnis der Untersuchung ist, dass in der ambulanten Pflegepraxis bislang offenbar noch selten die Chancen der Digitalisierung genutzt werden, um aus unerwünschten Ereignissen und Pflegefehlern zu lernen und damit zukünftigen Problemen vorzubeugen.
Wie werden Fehler dokumentiert? Befragungsergebnisse der ZQP-Studie
Die Studienteilnehmer geben drei Fehlerarten am häufigsten an, die in den sechs Monaten vor der Befragung bei dem Dienst mindestens einmal aufgetreten waren:
Das ZQP hat gemeinsam mit Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik eine Perspektivenwerkstatt zur Patientensicherheit in der ambulanten Pflege durchgeführt und sieben zentrale Handlungsfelder identifiziert. Die Ergebnisse können Sie hier nachlesen: Patientensicherheit in der ambulanten Pflege
Stand: 27. Juni 2020
Autoren in alphabetischer Reihenfolge:
Simon Eggert, ZQP
Daniela Sulmann, ZQP
Dr. Christian Teubner, ZQP
Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de
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