Analyse

Pflegende Jugendliche – 2016

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse "Pflegende Jugendliche – 2016". Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Nicht nur Erwachsene, auch Jugendliche übernehmen regelmäßig Pflegeaufgaben in der Familie –zum Beispiel das Zubereiten oder Anreichen der Mahlzeiten, Hilfe beim Aufstehen und Gehen oder bei der Körperpflege. Diese Anforderungen können zur Überlastung der jungen Pflegenden führen. Bislang kommt ihnen in ihrer Situation allerdings kaum Beachtung in der Öffentlichkeit zu. Über Vorkommen, Ausprägungen und spezifische Unterstützungsbedarfe junger Pflegender ist wenig bekannt.

Umfrage unter Kindern und Jugendlichen

Um einen Überblick zum Thema zu bieten, hat das ZQP hierzu eine Befragung unter 12- bis 17-Jährigen in Deutschland durchgeführt. Sie wurden u. a. dazu befragt, welche Erfahrungen sie mit Pflegebedürftigkeit in ihrer Familie haben, wie sie ggf. ihre Situation erleben und welche Unterstützungsangebote sie nutzen wollen würden.

Pflegende Kinder und Jugendliche

Etwa fünf Prozent aller Jugendlichen – hochgerechnet also rund 230.000 in Deutschland – waren demnach bedeutend in die Versorgung Angehöriger eingebunden. Die überwiegende Mehrheit von ihnen (90 Prozent) gab an, mehrmals in der Woche zu helfen, ein Drittel sogar täglich.

Welche Unterstützung leisten pflegende Kinder und Jugendliche? Ergebnisse der ZQP-Befragung

230.000 pflegende Kinder und Jugendliche in Deutschland

Einige wichtige Ergebnisse der Studie sind:

Erfahrungen von Jugendlichen mit Pflegebedürftigkeit

  • 28 Prozent aller Befragten haben Erfahrung mit Hilfe- und Pflegebedürftigkeit in ihrer Familie gemacht.
  • Fünf Prozent leisteten substanzielle Hilfe, sodass sie als pflegende Jugendliche galten.
  • Die überwiegende Mehrheit dieser pflegenden Jugendlichen (90 Prozent) half mehrmals in der Woche, ein Drittel von ihnen sogar täglich.
  • 58 Prozent unterstützten bei Einkäufen, 33 Prozent halfen beim Aufstehen oder Gehen.
  • 27 Prozent halfen ihrem Familienmitglied bei der Nahrungsaufnahme.
  • 16 Prozent unterstützten bei der Einnahme von Medikamenten und sieben Prozent bei der Körperpflege.

Einschätzungen zur pflegerischen Unterstützung

  • Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der pflegenden Jugendlichen machte sich viele Sorgen um den Angehörigen.
  • Knapp die Hälfte der Kinder und Jugendlichen fühlte sich etwas, fünf Prozent sogar sehr belastet durch ihre pflegerischen Tätigkeiten.
  • Positiv wurde hingegen von fast allen pflegenden Jugendlichen eingeschätzt, helfen zu können (93 Prozent).

Mehr Informationen

Mehr Informationen zum Thema Young Carers finden Sie in unserem kostenfreien ZQP-Report Junge Pflegende.

Stand: Oktober 2016

Autoren in alphabetischer Reihenfolge:
Simon Eggert, ZQP
Katharina Lux, ZQP
Daniela Sulmann, ZQP

Zur Kontaktaufnahme schreiben Sie gerne eine E-Mail an: simon.eggert@zqp.de

Diese ZQP-Analyse liegt in deutscher und in englischer Sprache vor.

English version

Not just adults but also adolescents regularly take on caring tasks in the family, for example preparing meals, helping to stand up or walk or assist with personal hygiene. These demands can be burdening for young carers. However, their situation has not received much public attention yet. Little is known about prevalence, manifestations and support needs. To get an overview of this subject, the ZQP has surveyed young people aged 12 to 17 years in Germany. They were asked, for example, about their experiences with long-term care in their family, how they are experiencing the situation and what support services they would like to make use of. This ZQP analysis is available in German and in English.

Open Analysis “Young Peoples´s Experiences with Care Dependency in the Family”

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