Analyse

Wohnen mit Pflegebedürftigkeit: Befragung pflegender Angehöriger – 2023

Auf dieser Seite lesen Sie eine Zusammenfassung der Analyse Wohnen mit Pflegebedürftigkeit: Befragung pflegender Angehöriger – 2023. Die vollständige Analyse können Sie kostenfrei herunterladen.

Der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit ist für viele ältere pflegebedürftige Menschen sehr wichtig. Zentrale Faktoren für ein selbstbestimmtes und sicheres Wohnen zu Hause sind unter anderem die Beschaffenheit des Wohnraums und des Wohnumfelds.

Barrieren im Wohnraum einer pflegebedürftigen Person können Auswirkungen etwa auf das Sturzrisiko oder soziale Teilhabemöglichkeiten haben und somit auch das gesamte Versorgungsgeschehen beeinflussen.

Die Untersuchung soll anhand von aktuellen Daten die Wohnsituation älterer pflegebedürftiger Menschen in Deutschland beleuchten und den Diskurs zur Bedeutung technischer Unterstützungssysteme in diesem Zusammenhang fördern.

Schwerpunkte der Studie waren unter anderem:

  • Wohnsituation pflegebedürftiger Menschen in Bezug auf Sicherheit und Barrierefreiheit/-armut sowie gesundheits- und teilhabeförderliche Faktoren
  • Nutzungsverhalten und Einstellungen zu technischen Unterstützungssystemen in der Häuslichkeit

Die Studie aus dem Jahr 2023 basiert auf einer bundesweiten Befragung von 1.005 Personen, die sich seit mindestens sechs Monaten und mindestens einmal pro Woche um ältere pflegebedürftige Menschen im persönlichen Umfeld kümmern. Als Kriterium galt unter anderem, dass die Person häuslich versorgt wird, also nicht etwa im Betreuten Wohnen oder im Pflegeheim lebt.

Wohnen in Deutschland ist oft nicht pflegegerecht

Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Wohnsituation pflegebedürftiger Menschen oft ungünstig ist. Über drei Viertel der befragten pflegenden Angehörigen berichten von Barrieren im privaten Wohnraum der pflegebedürftigen Personen. 39 Prozent sehen dort Sicherheitsrisiken bei Bad und WC. 40 Prozent meinen, die Fußwege im Umfeld seien für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit nur bedingt tauglich. Ein gutes Viertel sieht die Gehwege dort generell als eher unsicher an.

Zentrale Ergebnisse

Wohnraum

  • Die befragten Personen geben an, dass 46 Prozent der pflegebedürftigen Personen in Wohnungen mit „einigen“, „vielen“ oder „sehr vielen“ Barrieren leben.
  • 39 Prozent sagen, dass eine sichere Nutzung von Bad bzw. WC in der Wohnung eher nicht gegeben sei.
  • Für pflegebedürftige Personen, die nicht im Erdgeschoss wohnen, schätzen 43 Prozent der Befragten das Treppenhaus entsprechend unsicher ein.

Wohnumfeld

  • Knapp 50 Prozent der Befragten sagen, dass die Wohnung oder das Haus der pflegebedürftigen Person nicht gut an Bus oder Bahn angebunden sei.
  • 40 Prozent meinen, dass die Fußwege im Wohnumfeld für Menschen mit eingeschränkter Gehfähigkeit nicht gut geeignet seien.
  • 21 Prozent schätzen die Versorgungsmöglichkeit mit Gütern des täglichen Bedarfs vor Ort als sehr oder eher schlecht ein.
  • 74 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass technische Unterstützungssysteme die selbstständige Lebensführung Pflegebedürftiger wirksam fördern können.
  • 67 Prozent meinen, technische Lösungen könnten die Teilnahme am sozialen Leben wirksam fördern.
  • Ebenfalls 67 Prozent der Befragten halten die pflegebedürftige Person für wenig kompetent im Umgang mit Technik.
  • Knapp 80 Prozent sagen, dass im Haushalt der pflegebedürftigen Person bereits mindestens ein technisches Unterstützungssystem genutzt wird.

 

Veröffentlichung dieser Studie: Dezember 2023
Autoren dieser Studie: Dr. Simon Eggert, ZQP | Dr. Christian Teubner, ZQP