Projekt

Muster-Rahmenkonzept zur Gewaltprävention in Einrichtungen der Langzeitpflege (EMeRGe)

Über das Projekt

In Einrichtungen der stationären Langzeitpflege kann Gewalt auftreten. Typische Formen sind dabei psychische, körperliche und sexuelle bzw. sexualisierte Gewalt sowie Vernachlässigung und freiheitsentziehende Maßnahmen. Ältere pflegebedürftige Menschen sind aufgrund ihrer oft erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen und der Abhängigkeit von Hilfe und Unterstützung besonders gefährdet, Opfer von Gewalt zu werden – auch sind sie als Opfer häufig in besonderer Weise ausgeliefert. Viele Vorfälle bleiben unbemerkt, werden nicht berichtet oder falsch eingeordnet. Auch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Pflegeeinrichtungen werden Opfer von Gewalt.

Was kann man mit Gewaltprävention im Pflegeheim erreichen?

Gelebte Gewaltprävention ist daher eine Grundbedingung für gute Pflege: Sie schützt Rechte, Gesundheit und Lebensqualität. Zugleich stärkt sie das Vertrauen von Bewohnern und Bewohnerinnen, Angehörigen sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Dabei kann eine gelebte Gewaltprävention die Einrichtungskultur und das Arbeitsklima insgesamt verbessern und sowohl den Lebensort als auch den Arbeitsort deutlich attraktiver machen. Das kann sich wiederum positiv auf das Einrichtungsklima, Mitarbeitergewinnung, Mitarbeiterbindung und natürlich auf den Krankenstand in der Einrichtung auswirken.

Welche Rolle spielt ein Gewaltschutzkonzept?

Eine zentrale Präventionsmaßnahme ist die partizipative Erarbeitung und nachhaltige Implementierung eines Gewaltschutzkonzepts. Es bildet die Grundlage der Gewaltprävention, motiviert, sensibilisiert, schafft Lernerfolge, macht Risiken sichtbar, definiert konkrete Präventionsmaßnahmen, legt Reaktionsprozesse fest und schafft insgesamt klare Strukturen.

Was ist das Musterrahmenkonzept des ZQP?

Um stationäre Langzeitpflegeeinrichtungen bei der Erstellung und Implementierung eines präventiven Gewaltschutzkonzepts zu unterstützen, erarbeitet das ZQP in dem Projekt EMeRGe zusammen mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität zu Köln ein entsprechendes Musterrahmenkonzept. Zentrale Bestandteile sind eine Risikoanalyse sowie die Anleitung für eine partizipative Konzeptentwicklung innerhalb einer Organisation. Die Entwicklung basiert auf einer umfassenden, systematischen Literaturanalyse zu bestehenden Schutzkonzepten und Risikofaktoren. Die literaturbasierten Erkenntnisse wurden mit Experten und Expertinnen aus der Theorie und Praxis diskutiert und weiterentwickelt.

Wie kann ein Pflegeheim das Musterrahmenkonzept einsetzen?

Auf Grundlage der im Projektbericht dargestellten Arbeiten wird bis Ende 2025 das Angebot für die Praxis entwickelt und anschließend online kostenlos zur Verfügung gestellt. Alle Pflegeeinrichtungen, die daran Interesse haben, können das Musterrahmenkonzept dann als Basis nutzen, um ein Gewaltschutzkonzept zu entwickeln oder weiterzuentwickeln.

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Projektbericht

  • Bergmann, A., Bremer, L., & Köpke, S. (2025). Entwicklung eines Musterrahmenkonzepts zur Gewaltprävention in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen. Abschlussbericht. Köln: Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Köln, Institut für Pflegewissenschaft.

Projektdetails:

Status: Laufend
Partner: Prof. Dr. phil. Sascha Köpke, Universität zu Köln, Medizinische Fakultät und Universitätsklinikum Köln, Institut für Pflegewissenschaft

Ergebnisse und weitere Beiträge des ZQP

Ergebnisse und weitere Inhalte zu diesem Projekt finden Sie hier.