Arbeitsmaterial

Pflege-Charta

Die Pflege-Charta (Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen) ist ein Rechtekatalog für pflegebedürftige Menschen. Darin wird zusammengefasst und konkret erläutert, wie sich diese Rechte im Alltag widerspiegeln sollen. Das Arbeitsmaterial zur Pflege-Charta soll dabei unterstützen, die Pflege-Charta und die darin formulierten Rechte in der Pflegepraxis weiter zu verankern.

Das Arbeitsmaterial zur Pflege-Charta ist in die vier Themenbereiche Wissen und VerstehenReflektieren und DiskutierenMethoden und Instrumente nutzen und Aufklären und Verbreiten gegliedert. Es vermittelt Basiswissen über die Pflege-Charta, gibt Anregungen zur Reflexion der beruflichen Haltung und enthält Vorschläge für Methoden, die zur besseren Umsetzung der Rechte pflegebedürftiger Menschen in der professionellen Pflege beitragen können. Darüber hinaus bietet das Arbeitsmaterial Vorlagen zur Aufklärung über die Pflege-Charta und zur Verbreitung. Enthalten sind zum Beispiel Erklärfilme, Präsentationsfolien, Arbeitsblätter, Methoden und Instrumente sowie Druckvorlagen für Plakate und Informationsblätter. Eine Liste aller Bausteine finden Sie in dieser Übersicht.

Das Material ist vielfältig einsetzbar, zum Beispiel im Unterricht an Pflegeschulen oder in Fortbildungen, Workshops sowie Qualitätszirkeln in Pflegeeinrichtungen und -diensten. Die Bausteine können je nach Bedarf einzeln oder zusammenhängend von Lehrenden für Pflegeberufe, Dozentinnen und Dozenten in der Pflegefort- und -weiterbildung, Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen oder Qualitätsbeauftragten angewendet werden.

Die Erarbeitung des Materials wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Nutzungshinweis: Das ZQP-Arbeitsmaterial kann kostenlos heruntergeladen und verwendet werden. Änderungen bedürfen einer schriftlichen Genehmigung des Herausgebers. Eine Verwendung zu kommerziellen Zwecken ist nicht gestattet.

Wissen und Verstehen

Die Pflege-Charta ist ein Rechtekatalog für pflegebedürftige Menschen. Sie basiert auf geltendem Recht wie dem Grundgesetz und den Sozialgesetzbüchern.

Die Pflege-Charta vermittelt Wissen über die Rechte pflegebedürftiger Menschen und trägt zur Stärkung dieser Rechte bei. Sie soll zu Verbesserungen der Situation pflegebedürftiger Menschen anregen, indem sie Maßstab für eine würdevolle Pflege ist.

Pflege-Charta kennen: Ziele und Inhalte

Für die Umsetzung der Rechte ist es wichtig, die Pflege-Charta zu kennen und deren Inhalte zu verstehen. Dieser Erklärfilm fasst zusammen, was die Pflege-Charta ist. Weiteres Arbeitsmaterial in diesem Abschnitt vermittelt Basiswissen zur Pflege-Charta, zum Beispiel zu deren Zielen, Inhalten und Einsatzfeldern.

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Hintergrundwissen erlangen: Zahlen und Fakten

Viele Informationen, Daten und Fakten rund um die Pflege begegnen uns täglich. Wie gut kennen Sie sich aus? Mit diesem Online-Quiz können Sie Ihr Wissen über die Pflege in Deutschland und die Pflege-Charta testen – und erweitern.

Reflektieren und Diskutieren

Die Qualität der Pflege bemisst sich daran, inwieweit die Bedürfnisse pflegebedürftiger Menschen im Alltag, im persönlichen Umgang und bei einzelnen Pflegehandlungen beachtet werden. Die Arbeitsblätter bieten Impulse für die Gruppenarbeit zur Reflexion des persönlichen beruflichen Handelns.

Haltung überdenken: Selbstverständnis und Einstellungen

Ziele würdevoller Pflege sind das Wohlbefinden, die Gesundheit und die Sicherheit pflegebedürftiger Menschen. Um diesem Anspruch bei der täglichen Arbeit gerecht zu werden, ist es wichtig, mögliche Sichtweisen immer wieder zu reflektieren. Dazu gehört es, sich das eigene Verständnis von würdevoller Pflege und die ganz persönlichen Werte bewusst zu machen. Die Arbeitsblätter sollen dazu anregen, die die eigene Haltung zu überdenken.

Angemessen handeln: Bedürfnisse und Maßnahmen

Jeder Mensch hat das Recht, sich mit anderen auszutauschen und sich zu beschäftigen. Doch wie lässt sich dieser Anspruch im Alltag verwirklichen? Unterschiedliche Interessen miteinander zu vereinbaren und allen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist nicht immer einfach. Daher gilt es, immer wieder neu zu überlegen, ob die Angebote den Wünschen und Bedürfnissen entsprechen – und nicht überfordern. Denn nicht jedes Angebot ist für alle Menschen gleich gut geeignet. Dafür gilt es, aufmerksam zu sein.

Bewegen Sie den Pfeil nach links und rechts und schauen Sie genau hin. Finden Sie die gegensätzlichen Reaktionen?

Methoden und Instrumente nutzen

Der Einsatz organisationsbezogener Methoden und Instrumente kann zur Qualitätsentwicklung in Einrichtungen und Diensten beitragen. Hier finden Sie einige ausgewählte Anregungen.

Bewusstsein schaffen: Sensibilisierung und Qualitätseinschätzung

Die Perspektive pflegebedürftiger Menschen muss im Mittelpunkt der Pflege stehen. Die Methode Schattentage hilft dabei, deren Sichtweise einzunehmen und die Aufmerksamkeit für deren Bedürfnisse, Wünsche und Wahrnehmungen zu schärfen.

Einrichtungen und Dienste können die Pflege-Charta für das interne Qualitätsmanagement nutzen. Sie können etwa mit einem Leitfaden selbst bewerten, wie sie die Rechte in der Praxis umsetzen und daraus Stärken und Verbesserungspotenziale ableiten.

Gemeinsam gute Lösungen finden: Austausch und Beratung

Pflegende stehen nicht selten vor schwierigen Fragen. Zum Beispiel: Wie soll ich mich verhalten, wenn pflegebedürftige Menschen Hilfe ablehnen? Wie werde ich meinen Aufgaben trotz Zeitdruck gerecht? Mitunter fällt es schwer, schwierige Situationen allein zu bewältigen. Dann kann der Austausch im Team helfen, gemeinsam gute Lösungen zu finden. Dafür eignen sich zum Beispiel die Ethische Fallbesprechung oder die Kollegiale Beratung in der Pflege.

Aufklären und Verbreiten

Pflegebedürftige Menschen haben das Recht, verständlich über ihre Rechte informiert zu werden. Dieses Informationsmaterial kann genutzt werden, um über die Rechte aufzuklären und Merkmale guter Pflege aufzuzeigen.

Rechte bekannt machen: Information und Illustration

In der Pflege-Charta werden allgemeine Rechte speziell für die Situation pflegebedürftiger Menschen beschrieben. Die Broschüre wird vom Bundesministerium für Gesundheit und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend herausgegeben. Sie kann zum Beispiel bei der Beratung zur Pflege eingesetzt werden, um pflegebedürftige Menschen über ihre Rechte zu informieren. Die wichtigsten Informationen zur Pflege-Charta stehen außerdem in Leichter Sprache zur Verfügung.

Das Plakat zur Pflege-Charta zeigt alle Artikel auf einen Blick. Der ZQP-Einblick gibt einen Überblick über zehn wichtige Rechte pflegebedürftiger Menschen und Merkmale guter Pflege.

Gute Praxis aufzeigen: Merkmale und Beispiele

Gute Pflege hat klare Merkmale. Was konkret eine gute, würdevolle Versorgung pflegebedürftiger Menschen ausmacht, steht in der Pflege-Charta. Merkmale für eine fachlich richtige Pflege sind zum Beispiel im ZQP-Ratgeber „Ambulante Pflege – Gute professionelle Pflege erkennen“ beschrieben.

Doch wie kann das praktisch aussehen? In dieser Bildergeschichte können Sie Frau K. einen Tag lang im Pflegeheim begleiten. Bewegen Sie den Zeiger der Uhr. Für jede Uhrzeit wird angezeigt, was Frau K. gerade macht – und was gute Pflege bedeutet.

Mehr Informationen

Weitere unabhängige und wissenschaftsbasierte Information des ZQP wie Reports zu wichtigen Pflegethemen oder Online-Übersichten zu pflegerischen Interventionen finden Sie in unserem Wissensangebot. Ratgeber mit Praxistipps für den Pflegealltag erhalten Sie kostenlos als PDF-Datei oder als gedruckte Ausgabe in unserem Bestellbereich.

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